Welche Fachleute für was?
Während Ihres gesamten Bauvorhabens werden Sie immer wieder die Hilfe verschiedener Experten in Anspruch nehmen – entweder, weil Sie sich durch ihren professionellen Rat absichern möchten, oder, weil Sie bestimmte Baumaßnahmen ohne entsprechende Fachleute gar nicht erst durchführen können.
Architekt/Ingenieur
Bei der anfänglichen Planung Ihrer Immobilie unterstützt Sie in erster Linie ein Architekt oder ein Ingenieur. Während der Architekt vor allem in gestalterischer Hinsicht Ihre Wünsche und Vorstellungen umzusetzen weiß, liegt der Schwerpunkt des Ingenieurs meist eher auf der eigentlichen Bautechnik. Im Optimalfall werden aber beide Aspekte durch dieselbe Person abgedeckt. Sie bereitet für Sie den Bauantrag vor und weiß, ob eine Baugenehmigung notwendig ist, unterstützt Sie bei der Planung und Überwachung der Bauarbeiten und muss u.U. auch für gewisse Fehler Haftung übernehmen. Die Kosten für einen Architekten oder Ingenieur sollten sich alle im Rahmen der „Honorarordnung für Architekten und Ingenieure“ (HOAI) bewegen. Sie können aber dennoch stark variieren – zumal der Preis auch davon abhängig ist, welche konkreten Vorstellungen Sie für Ihr Wunschhaus haben. Das Einholen verschiedener Angebote ist also auch hier dringend empfohlen.
Statiker
Bevor Sie Ihre Pläne dann in die Tat umsetzen können, muss sich zunächst ein Statiker um die Sicherheit der Tragwerke im Haus kümmern. Mit Hilfe mehrerer grafischer und rechnerischer Verfahren ermittelt er auf Grundlage der Baubeschreibung des Architekten die Bodenplatte, die tragenden Wände sowie den Dachstuhl und die anderen Trägerelemente des Hauses. Dadurch wird nicht nur deutlich, welche Baustoffe wo verwendet werden müssen, sondern auch, welcher Belastung die einzelnen Teile des Bauwerks ausgesetzt werden dürfen.
Banken
Nachdem Ihren Vorstellungen der eigenen vier Wände grundsätzlich nichts mehr im Wege steht, müssen Sie sich Gedanken um die Finanzierung Ihres Bauvorhabens machen. Grundsätzlich gilt: Je mehr Eigenkapital Sie haben, desto besser. Denn umso weniger müssen Sie sich leihen. Neben staatlichen Förderprogrammen bieten die Banken durch diverse Baudarlehen gute Möglichkeiten, die Finanzierung zu stemmen. Worauf Sie dabei achten müssen und welche Fördermöglichkeiten Sie als Bauherr in Anspruch nehmen können, erfahren Sie unter dem Punkt „Finanzierung“.
Bauunternehmer/Handwerker
Alle eigentlichen Baumaßnahmen werden dann von Handwerkern bzw. einem Bauunternehmer (auch Generalunternehmer genannt) durchgeführt. Entscheiden Sie sich dafür, ein Bauunternehmen mit der Ausführung des Vorhabens zu beauftragen, wird es die Koordination und Steuerung der einzelnen Handwerker für Sie übernehmen. Entscheiden Sie sich dagegen, sind Sie selbst dafür verantwortlich, die entsprechenden Handwerksbetriebe mit den jeweiligen Baumaßnahmen zu betrauen. Wie so oft werden Sie auch hier auf unterschiedliche Preis-Leistungs-Verhältnisse treffen. Fragen Sie im Bekannten- und Freundeskreis nach, ob jemand bereits Erfahrungen mit den jeweiligen Betrieben gesammelt hat, erkundigen Sie sich im Internet oder fragen Sie bei Ihrem Architekten/Ingenieur nach. Meistens wird er Ihnen ortsansässige Firmen empfehlen können.
Notar
Verzichten sollten (und können) Sie ebenfalls nicht auf einen Notar. Bei der gesamten Abwicklung von Vertrags- und Kaufangelegenheiten ist er Ihr erster Ansprechpartner. Denn er kann Sie vor rechtlichen Fallen und Fehlern bewahren. Bevor Sie den Kaufvertrag unterzeichnen, prüft er das Grundbuch und vereinbart in der Regel auch einen Beurkundungstermin mit allen Beteiligten. Er ist außerdem dafür verantwortlich, den Vertragstext aufzusetzen und auch im Anschluss notwendige Behördengänge für Sie zu erledigen. Da es sich bei Notaren um erfahrene Rechtsanwälte handelt, liegen die Kosten für seine Leistungen im Normalfall bei etwa 1,6% des Grundstückspreises. Einen geeigneten Notar finden Sie beispielsweise bei der Rheinischen Notarkammer (http://www.rhnotk.de).