Sicheres Fundament

Nachdem alle Vorkehrungen getroffen, die baulichen sowie technischen Daten überprüft und alle nötigen Anträge bestätigt wurden, kann es mit dem tatsächlichen Hausbau losgehen. In der ersten Bauphase eines Neubaus wird zunächst die Baugrube ausgehoben, in der dann das Fundament hergestellt wird – gegebenenfalls mit Keller. Dabei spielen die Boden- und Grundwasserverhältnisse eine entscheidende Rolle. Denn je nach Zustand darf die Baugrube nur unter erheblichen Vorsichtsmaßnahmen errichtet werden. Bei schwierigen Verhältnissen wird höchstwahrscheinlich bereits die Baugenehmigung entsprechende Forderungen enthalten.

Nach der Betonierung der Bodenplatte ist darauf zu achten, dass diese ausreichend feucht gehalten wird, um größeren Schwindrissen vorzubeugen.

Da die Fundamentgründung die Grundlage für den gesamten Hausbau darstellt, ist hierbei eine solide Ausführung besonders wichtig. Denn werden hierbei Fehler gemacht, wirkt sich dies auf die gesamte Konstruktion aus und kann zu erheblichen Mängeln führen. Diese lassen sich nachträglich kaum ausbessern. Im schlimmsten Fall müsste das Gebäude vollständig abgerissen werden – ein Horrorszenario für jeden Bauherrn. Eine sorgfältige Zwischenabnahme – zum Beispiel gemeinsam mit Ihrem Bauleiter – ist daher absolut zu empfehlen.

Der Rohbau

Bevor mit dem Rohbau begonnen werden kann, steht die Überprüfung der Ausführung gemäß den Bauplänen und Baumaterialien an. Insbesondere die Feststellung der korrekten Abmessungen und der Vergleich des vertraglich zugesicherten Materials mit dem gelieferten sind sehr wichtig.

Auf dem fertigen Fundament wird dann der Rohbau errichtet. Der Rohbau ist der tragende Kern des Gebäudes und bestimmt durch seine Ausführung und Maße die weiteren Arbeiten. Auch er lässt nur in beschränktem Umfang spätere Korrekturen zu, besonders wenn die Statik gefährdet ist. In der Regel wird zwischen Rohbauten aus aufeinandergestapelten Steinen, geschichteten Balken oder Holz- bzw. Metallskeletten unterschieden. Doch egal, um welche Bauart es sich handelt, alle haben gemein, dass sie anschließend mit einem Dämmstoff gefüllt und einem Fassadenmaterial, wie beispielsweise Holz oder Gips, verkleidet werden.

Beim Rohbau sind folgende Dinge besonders zu berücksichtigen:

  • Achten Sie immer auf die ordentliche Abdichtung des Rohbaus gegen Wasser, da es ansonsten von unten in die Wände aufsteigen könnte. Innen führt dies dann schnell zu Schimmel oder anderen Schäden. Nachträglich lassen sich Fehler in der Abdichtung zwar beseitigen, allerdings nur mit erheblichem Aufwand.
  • Informieren Sie sich außerdem bereits im Vorhinein über ungünstige Materialkombinationen, wie z. B. rote Wände aus Leichthochlochziegeln außen und weiße Kalksandsteinwände innen. Häufig finden sich nachher starke Rissbildungen in den Mauern.
  • Auch beim Rohbau spielt eine ausreichende Trocknungszeit eine wichtige Rolle. Wird diese nicht eingehalten, können ebenfalls Rissbildungen im Mauerwerk entstehen.
  • Das Wetter entscheidet maßgeblich über die Art der Bauvorgehensweise. Bauen Sie zum Beispiel in besonders warmen Monaten, müssen Sie unbedingt darauf achten, den Beton vor zu schnellem Wasserentzug zu schützen. Herrscht während der Bauphase Kälte, muss die Eigenwärme des Betons gegebenenfalls durch das Abdecken mit Luftpolsterfolien gehalten werden. Außerdem sollten sowohl gelagerte Baustoffe als auch fertige Bauteile immer gut vor Feuchtigkeit geschützt werden.

Hat sich der Bauherr für ein Fertighaus entschieden, wird natürlich kein üblicher Rohbau mehr errichtet. Denn es werden üblicherweise vorgefertigte Wandelemente verwendet. Doch vergleichbare Fehler können auch hier durchaus vorkommen, wie etwa Deckenverformungen. Die Folge sind Horizontalrisse an den Außenwänden. Ähnlich verhält es sich bei Wänden auf Geschossdecken ohne tragende Wand darunter.

Der Dachstuhl

Das Dach trägt einen Großteil zur Optik des Hauses bei. In erster Linie soll es allerdings das Mauerwerk schützen. Daher muss es stabil und wetterresistent sein. Die Form des Dachstuhls hängt von der jeweiligen Nutzung ab. Eine Dachterrasse kann zum Beispiel nicht auf einem mediterranen Zeltdach gebaut werden, auf einem Flachdach dagegen schon. Insgesamt unterscheidet man zwischen Flach-, Pult-, Sattel-, Walm-, Zelt-, Mansard- und Tonnendach. Die Auswahl ist folglich sehr groß, was die Entscheidung für den Bauherren nicht einfacher macht. Manchmal ist aber auch die Dachform bereits in der Bauordnung bzw. im Bebauungsplan festgelegt. Die Qual der Wahl bleibt dem Bauherrn in einem solchen Fall also erspart. Grund dafür ist, dass nicht alle Gebiete den Bau jeder Dachform erlauben. Da das einfache und leicht kombinierbare Satteldach mit den meisten örtlichen Bauvorschriften übereinstimmt, ist es in Deutschland die häufigste Dachform.

Einige Dinge sollten bei der Konstruktion des Daches unbedingt beachtet werden: Zum Zeitpunkt der Errichtung sind beispielsweise Arbeiten im Inneren des Gebäudes nicht möglich bzw. nicht sinnvoll, weil Regen, Schnee o.ä. ins Gebäude eindringen können.
Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass eventuell geliefertes Holz sorgfältig und gut durchlüftet abgedeckt wird. Es empfiehlt sich hier die Lagerung auf Unterleghölzern – nicht direkt auf dem Boden oder der Betondecke. Zwischen den einzelnen Holzschichten sollten zudem Leisten positioniert werden, um einen Feuchtigkeitsstau zu verhindern.

Die Dacheindeckung und Dämmung

Egal für welche Dachform Sie sich schließlich entscheiden, die Dämmung, Dacheindeckung und Innenverkleidung gehören als grundlegende Elemente des Dachaufbaus immer dazu – nur beim Flachdach kann der Aufbau variieren.

Eine Dämmung ist Pflicht, sobald der Raum unter dem Dach als Wohnraum genutzt werden möchte. Außerdem ist sie äußerst sinnvoll, da eine Dämmung für eine Energieeinsparung von bis zu 30 Prozent sorgen kann. Die Innenverkleidung gehört ebenfalls zur Dämmung und befindet sich auf der inneren Seite des Daches. Oft wird zudem eine Dampfbremse eingebaut, die das Eindringen von zu viel Feuchtigkeit verhindert. Der Einsatz ist von der Nutzung des Daches abhängig. Unbedingt auszuführen ist außerdem eine sogenannte Zwischen-, Auf- oder Untersparrendämmung – ebenfalls als Schutz gegen Nässe.

Bei der Dacheindeckung ist die Auswahl riesig. Allerdings kann es auch hier manchmal sein, dass der Bebauungsplan eine bestimmte Eindeckung vorgibt. Rote Tondachziegeln sind die wohl am häufigsten gesehenen Dachdeckungsvarianten in Deutschland. Alternativen reichen von Schiefer und Beton über Metall bis hin zu Kunststoff und anderen Beschichtungen. Natürlich ist auch hierbei eine ordentliche und gewissenhafte Arbeit gefordert. Denn eine „schlampige“ Ausführung kann dazu führen, dass später die Heizkosten ungewöhnlich hoch sind oder dauernde Zugluft herrscht. Eine solide Ausfertigung ist besonders auch bei der Dichtigkeit gefragt. Damit dies gewährleistet ist, sollten Sie besonders die Anschlüsse der Dachsteine an Schornsteinen, Lüftungsrohren und Dachflächenfenstern gut kontrollieren. Gleiches gilt für Anschlüsse an Giebelwänden oder Traufen.

Das dichte Flachdach

Lange Zeit hatten Flachdächer keinen guten Ruf. Denn bei ihnen war das Risiko eines späteren Wasserschadens auf Grund ihrer geringen Dachneigung (weniger als 5 Grad) besonders hoch. Durch die verbesserte Konstruktionstechnik erfreut sich das Flachdach mittlerweile jedoch immer größerer Beliebtheit. Nach wie vor verzeiht es Ausführungsfehler aber deutlich weniger als ein Steildach. Ein gewissenhaft geplantes und sorgfältig abgedichtetes Flachdach kann allerdings genauso sicher und wetterresistent sein wie ein herkömmliches. Bei den Aufbauten eines Flachdachs unterscheidet man zwischen Warm-, Kalt- und Umkehrdächern. Das Kaltdach wird heutzutage kaum noch ausgeführt, da es sehr anfällig für Schäden ist. Meistens wird das Flachdach als Warmdach gebaut, bei dem – anders als beim Kaltdach – alle Funktionsschichten so übereinandergesetzt werden, dass kein einziger Luftspalt entsteht. Das Umkehrdach hat die Besonderheit, dass die Dachschichten in umgekehrter Reihenfolge angeordnet werden – erst die Abdichtung, dann die Dämmung.

Dichte und bruchsichere Fenster

Fenster sind ein wesentliches Gestaltungselement für die Innenwirkung Ihrer Räumlichkeiten (z. B. Helligkeit, Aussicht) und Außenwirkung des gesamten Hauses. Allerdings müssen sie über Einiges an Stabilität sowie Einbruch-, Wetter-, Temperatur- und Lärmschutz verfügen, um ihren Zweck voll und ganz erfüllen zu können. Wenn es also um die richtige Auswahl an Fenstern geht, sollten Sie einige Punkte beachten, die über die Ästhetik des Endprodukts hinausgehen:

  • Das richtige Rahmenmaterial: Holzfenster können zwar gemütlicher aussehen, sind aber auch um Einiges pflegeintensiver als beispielsweise Kunststofffenster. Möglich sind außerdem Rahmen aus Aluminium, Stahl oder Beton.
  • Der richtige Wärme- und Kälteschutz: Eine erste Orientierungshilfe bei der näheren Fensterauswahl bietet Ihre Baugenehmigung, die Sie zum Einhalten bestimmter Vorschriften zwingt und somit Ihre Auswahl bereits beeinflussen kann.
  • Die richtige Lüftung: Haben Sie keine Lüftungsanlage im Haus, können Sie die Grundlüftung über zusätzliche Lüftungselemente in den Fenstern sicherstellen.
  • Der richtige Lärmschutz: Hierbei wird zwischen sechs verschiedenen Schallschutzklassen unterschieden, die sich u.a. auch nach den Abständen zwischen dem betreffenden Gebäude und Hauptverkehrsstraßen richten.
  • Der richtige Einbruchschutz: Bruchsichere Glasscheiben werden nach unterschiedlichen Gruppen klassifiziert, die sich hinsichtlich ihrer Widerstandsfähigkeit unterscheiden.
  • Die richtige Sicherheit: Fenster müssen in jedem Fall über die sogenannte Schlagregensicherheit verfügen, um auch großen Regenmengen und heftigem Wind standhalten zu können.

Um die richtige Auswahl zu treffen, sollten Sie sich bei Fensterfachbetrieben erkundigen und gemeinsam mit den Experten nach Ihrer optimalen Lösung suchen. Machen Sie dies rechtzeitig genug, damit es nicht zu Verzögerungen aufgrund von längeren Lieferzeiten kommt.

Wirksame Wärmedämmverbundsysteme (WDVS)

Bei der Auswahl der richtigen Wärmedämmung kommt es nicht nur auf ein angenehmes Raumklima zu unterschiedlichen Jahreszeiten an, sondern auch auf die Einhaltung der strengen Vorschriften laut geltender Energieeinsparverordnung. Helfen kann dabei ein geeignetes Wärmedämmverbundsystem, kurz WDVS. Es wird in den meisten Fällen an der Außenwand des Gebäudes befestigt und abschließend verputzt. Ein Vorteil hierbei ist, dass die Dämmung von außen erfolgt, also kein Anteil der (inneren) Wohnfläche für diese Maßnahme verloren geht. Nebenbei können Sie noch zusätzlich an Heizkosten einsparen.

Bei den kostengünstigsten Varianten der WDVS werden Styropor oder Polyurethan als Dämmstoff verwendet. Beide Materialien werden aufgrund ihres vorteilhaften Preis-Leistungs-Verhältnisses gern verwendet. Sie stehen aber auch in der Kritik: Zum einen ist ihre spätere Entsorgung nicht ganz unproblematisch, zum anderen wird bei ihrer Herstellung auch eine Menge an Energie verbraucht. Wer sich aus diesen Gründen für ein alternatives WDVS entscheiden möchte, hat die Wahl zwischen natürlichen Dämmstoffen wie Holzfasern, Kork, Schilf oder Gras – Lösungen, die aber kostspieliger sind. Ebenfalls in Betracht kommen Wärmedämmziegel, die mit dem Vulkangestein Perlit gefüllt werden und somit ebenfalls über eine gute Dämmleistung verfügen. Aufgrund der umfangreichen Materialauswahl bei den WDVS empfiehlt es sich, im Vorfeld den Rat eines fachkundigen Energieberaters einzuholen. Er wird Ihr Gebäude genau begutachten und dann konkret anraten, welches WDVS für Sie das Beste ist.

Und auch in Hinsicht auf die Anbringung des WDVS sollten Sie lieber auf Nummer Sicher gehen und einen ausgewiesenen Fachbetrieb beauftragen. Es gibt nämlich bei der Montage allerlei Aspekte zu berücksichtigen, deren Nichtbeachtung zu erheblichen Schäden führen können.

Was ist bei Trockenbauarbeiten zu beachten?

Üblicherweise sind Trockenbauarbeiten eine beliebte Variante, mit der sich der Innenraum eines Gebäudes individuell und ohne allzu hohe Kosten gestalten lässt. Die verarbeiteten Wände oder Decken haben den großen Vorteil, dass sie je nach Bedarf auch wieder entfernt werden können. Denn es handelt sich hierbei um nicht tragende Bauelemente. Wenn Sie sich für Trockenbauarbeiten entscheiden, müssen u.a. folgende Punkte berücksichtigt werden:

  • Bei falschem Zuschnitt können sogenannte Wärmebrücken, umgangssprachlich auch unter der Bezeichnung „Kältebrücken“ bekannt, entstehen. Durch sie gelangt die Wärme des Hauses schneller nach außen. An den jeweiligen Stellen entsteht dann eine niedrigere Oberflächentemperatur – Schimmelbildung ist die Folge.
  • Achten Sie darauf, dass an den Anschlussstellen zur luftdichten Gebäudehülle keine undichten Stellen entstehen. Durch sie kann die Wärme im Haus ebenfalls nach außen dringen und die Bildung von Schimmel begünstigen.
  • Ein falscher Zuschnitt bringt oftmals auch Risse und brüchige Stellen in den Wänden mit sich.
  • Wenn Sie planen, zum Beispiel schwere Möbelstücke an den Trockenbauwänden anzubringen, müssen Sie für eine zusätzliche Verstärkung sorgen. Denn sie verfügen über eine eingeschränkte Tragfähigkeit.

Die richtige Estrichlegung

Nach Abschluss des Verputzes kann die Verlegung von Estrich erfolgen. Hierbei handelt es sich um eine Arbeit, die wiederum mehr Fach- und Sachverstand voraussetzt. Welche Estrichart Verwendung findet, hängt von der Funktion ab, die er erfüllen soll, und dem Ort, an dem er zum Einsatz kommt. Unterschiede gibt es hinsichtlich des Bindemittels, der Art des Verlegens und der Einbauweise. Das falsche Material oder Fehler bei der Verlegung können unangenehme Schäden zur Folge haben. Sie lassen sich im Nachhinein nur äußerst schwer wieder beheben. Überlegen Sie daher genau, ob Sie sich diese Arbeit als Eigenleistung zutrauen. Gerade beim Bau kann man auch an der falschen Stelle Geld sparen. Beauftragen Sie daher im Zweifelsfall lieber einen Handwerker, der sich mit der Verlegung von Estrich auskennt.

Die gute Vorbereitung für Ihren Bodenbelag

Der Boden eines Hauses ist immer ein optisches Highlight und sollte daher, auch mit Blick auf einen möglichen Weiterverkauf der Immobilie, mit Bedacht gewählt werden. Um zu vermeiden, dass Sie schon nach kurzer Zeit erste Nachbesserungen am Bodenbelag vornehmen oder sogar grobe Schäden beseitigen müssen, sollten Sie vorab die sogenannte Belegreife des Untergrunds prüfen. Gemeint sind damit das Alter und die Feuchtigkeit des Bodens. Beides ist entscheidend dafür, dass sich der Bodenbelag nicht wieder vom Untergrund ablöst oder rissig wird. Diese Prüfung geschieht mittels Herausstemmen eines Estrich-Stücks aus den unteren Schichten. Dadurch kann die Restfeuchtigkeit ermittelt werden. Stimmen die Werte mit den Vorschriften überein, kann mit dem Verlegen des Bodens begonnen werden. Ob Sie sich dann für Fliesen, Dielen, Parkett oder Vinyl entscheiden, hängt von der Nutzung des Verlegungsortes (z.B. Fliesen im Bad) und Ihrem persönlichen Geschmack ab.