Bauausführung und Eigenleistung
Insbesondere wenn Sie als Bauherr nicht vom Fach sind, lohnt es sich, sich einige bautechnische Grundkenntnisse anzueignen. Somit müssen Sie sich nicht voll und ganz auf die beauftragten Bau- und Handwerksunternehmen verlassen. Auch bekommen Sie ein gewisses Gespür für das, was auf dem Bau passiert. In den folgenden Abschnitten dieser Webseite erfahren Sie, worauf Sie in den einzelnen Bauphasen achten müssen, damit einem reibungslosen Ablauf nichts im Wege steht und Mängel während der Bauarbeiten vermieden werden können.
Bauüberwachung und Qualitätskontrolle
Dass der gesamte Hausbau regelmäßig überwacht und die einzelnen Vorgänge überprüft werden sollten, ist selbstverständlich. Immerhin können Mängel die Nutzbarkeit und Standfestigkeit eines Hauses erheblich beeinträchtigen. Bei der Einschätzung und Kontrollierung der Bauausführung oder des Baufortschritts kommen aber oftmals Unsicherheiten seitens des Bauherrn auf. Hier empfiehlt es sich, einen unabhängigen Bauchsachverständigen als Bauleiter mit der Überwachung des Baus zu beauftragen. Dieser vertritt Ihre Interessen und berät Sie während der gesamten Bauphase. Daher ist es wichtig, bereits vor Baubeginn die Zielsetzungen sowie den Qualitäts-, Zeit- und Kostenrahmen mit ihm gemeinsam festzulegen, damit es später zu keinen Unstimmigkeiten kommt. Schließlich ist er derjenige, der für die Einhaltung dieser Kriterien verantwortlich ist und dafür sorgt, dass sie umgesetzt werden.
Ausgeschlossen von dieser Vollmacht sind u.a.:
- die Anerkennung von oder der Verzicht auf Forderungen,
- die Änderung bestehender Verträge,
- zusätzliche Beauftragungen,
- die Vereinbarung von Tagelohnarbeiten und
- die Durchführung der Schlussabnahme.
Diese Leistungen obliegen ausschließlich dem Bauherrn, können jedoch im Einzelfall dem Bausachverständigen durch eine schriftliche Vertretungsbefugnis übertragen werden.
Eine weitere Möglichkeit der Qualitätskontrolle stellt die Führung eines Bautagebuchs dar. Durch die genaue Dokumentation der Bauausführungen und des Baufortschritts, können später, falls sich bei der Abnahme versteckte Mängel zeigen, die regelmäßigen Kontrollen bewiesen und die eigenen Ansprüche – im Falle eines Gewährleistungsprozesses – leichter durchgesetzt werden. Vorlagen für Bautagebücher finden Sie im Internet. Achten sie aber bitte – vor allem bei vermeintlich kostenlosen Downloads – auf die Seriosität des Angebots.
Viele Köche verderben den Brei
Haben Sie einen Bauleiter beauftragt, sollten Sie es vermeiden, direkte Anweisungen an die vor Ort tätigen Handwerksfirmen auszusprechen. Ist dies dennoch unvermeidlich, ist eine vorherige Abstimmung mit dem Bauleiter dringend zu empfehlen. Denn unterschiedliche Anweisungen können schnell zu Verwirrungen oder gar falsch ausgeführten Aufgaben und somit zu Mängeln führen. Lassen Sie sich deshalb regelmäßig von Ihrem Bauleiter über den aktuellen Stand informieren. Stellen Sie doch fest, dass gewisse Dinge nicht zu Ihrer Zufriedenheit sind, teilen Sie dies Ihrem Bauleiter mit, sodass er sich darum kümmern und entsprechende Maßnahmen einleiten kann.
Was Sie bei Eigenleistungen beachten müssen
Eine gründliche Abstimmung ist bei der Einplanung von Eigenleistungen während des Hausbaus das A und O. Wenn Sie als Bauherr handwerklich begabt sind und mit anpacken möchten, sollten Sie insbesondere die rechtlichen Aspekte berücksichtigen. Oft überschätzen Bauherren Ihr handwerkliches Können und laufen damit Gefahr, Verzögerungen und Mängel zu verursachen. Das beauftragte Bauunternehmen ist in solchen Fällen nicht dafür haftbar zu machen. Dadurch kann es passieren, dass erhebliche Kosten entstehen. Denn Baufirmen werden verständlicherweise keine Garantie für Fremdleistungen übernehmen. Am besten ist es daher, wenn Sie erst dann Ihre Eigenleistungen, wie etwa das Tapezieren der Wände oder Verlegen der Böden, beginnen, wenn das Bauunternehmen mit seinen Arbeiten fertig ist. Somit ist eine klare Abgrenzung der eigenen Tätigkeiten und der der Baufirma sichergestellt.